In Wien ist jetzt ein Gesetz verabschiedet worden, welches Betteln von Minderjährigen unter Strafe stellt. Und tatsächlich gibt es auch hier kritische Stimmen aus dem Volk und von der Kirche.

Da argumentieren die Grünen, die ich ja sonst sehr gerne habe, dass man sich dich wohl eher um Hilfsprogramme bemühen sollte! Meine Meinung dazu: und was hilft das dem Kind, welches dann doch noch immer gezwungen wird zu betteln? Natürlich sollte man die Hilfsprogramme verbessern, aber genauso sollte es für gesunde Minderjährige unter Strafe gestellt sein zu betteln.

Es gibt in Österreich ein sehr gutes Kindergarten und Schulsystem, welches dazu geführt hat, dass es den Menschen im Laufe der Jahrzehnte immer besser ging – sollen wir dieses System (z.B. Schulpflicht) aus reinem Gutmenschentum aufgeben?

Wem ist es geholfen, wenn es Roma-Kindern erlaubt ist zu betteln. Was sollen diese Kinder machen, wenn sie älter werden, wohin führt das? Ich denke das jede Gesellschaft ihre Regeln hat – und in Österreich gibt es ein paar sehr gute Grundregeln und Institutionen für Kinder:

  • keine Kinderarbeit, sondern Spielen
  • Kindergarten
  • Schulpflicht

Diese Regeln für Kinder – welcher Nationalität auch immer – aufzulockern, heisst, sie im Stich zu lassen und Kinder brauchen Schutz.

Das die katholische Kirche (im Standard nachzulesen) in ihrem „Mythenpapier“ das Sitzen auf der Straße mit Schulunterricht vergleicht ist meiner Meinung nach eine Frechheit und zeigt die Abgehobenheit der Organisation Kirche.

Hier ein Stück Originaltext:

derStandard.at: Das Mythenpapier vergleicht auch das Sitzen auf der Straße mit dem Sitzen in der Schule. Besteht nicht ein großer Unterschied, zwischen dem Betteln auf der Straße – bei jedem Wetter – und dem Lernen in der Schule?

Buzzi: Ich habe im Vorjahr einmal ein Protokoll im „Falter“ gelesen. Da war aufgelistet, wie oft die Bettlerinnen ihren Standort gewechselt haben. Die Kinder sind ja somit nicht den ganzen Tag am selben Platz. Manchmal gehen sie auch essen. Sie sind ja nicht angebunden.

derStandard.at: Aber oft ist es kalt, oder es regnet. Abgesehen davon, dass man in der Schule geistig gefordert wird.

Buzzi: Schon, aber diese Kinder sind auf einem anderen Level. Viele sind Analphabeten.

derStandard.at: Glauben Sie nicht, dass Sie mit derartig weltfremden Äußerungen der katholischen Kirche schaden?

Buzzi: Nein, das glaube ich nicht. Es geht uns in dem Gesamtpapier um die Menschlichkeit.

Was die armen Mensch durchmachen, wenn sie gezwungen sind auf der Straße, in den U-Bahnen und sonstwo zu betteln – das ist offensichtlich nicht so wichtig. Es geht ja um die Menschlichkeit. Ich weiß nicht was aus Kindern werden soll, die so früh mit einer Realität und der vollen Härte der Erwachsenengesellschaft konfrontiert werden.

Somit steht für mich fest: ja, Hilfsprogramme gehören ausgebaut, aber das Verbot der Kinder-Bettelei ist ein Mittel um es der Gesellschaft zu ermöglichen einen Rahmen vorzugeben innerhalb dessen man sich bewegen sollte.