In einem Projekt ist es nur allzu leicht sich selbst ein Loch zu graben, sich selber Probleme zu machen. Oft wollen wir nicht direkt „Nein“ sagen, da dies auf Dauer zu der Ansicht führen kann, man sie ein „Nein-Sager“, einer der immer dagegen ist.
Aber wenn man sich selbst die folgenden Worte sagen hört, dann ist man gerade dabei sich ein Loch zu graben, aus dem man nur mehr schwer hinauskommt:
- Wir werden es einfach versuchen…
- Es sollte möglich sein, dass wir das schaffen…
- Wir schaffen das schon irgendwie…
- Wir hoffen das beste…
- Wir brauchen ja nur…
- Wir machen einfach Multitasking…
- Wir werden schon irgendwo Ressourcen finden…
Diese Phrasen sagen oft dasselbe aus, nämlich: „Wir können dieses unmögliche Vorhaben nicht schaffen, aber wir versuchen es trotzdem. Wir nehmen das Risiko auf uns und verschieben eine unangenehme Diskussion auf später.“
Das ist die Voraussetzung für eine Projektkrise, oder dem Scheitern des Projekts. Anstatt der oben angeführten hohlen Ausweich-Phrasen empfehle ich die folgenden Aussagen:
- Ich weiß nicht, wie wir das schaffen sollen.
- Ich möchte nichts versprechen, was wir nicht liefern können. Ich glaube wir können folgendes schaffen.
- Ich werde mir gemeinesam mit meinem Team ansehen, was wir schaffen können.
- Wir werden die wichtigsten Features zuerst bearbeiten und regelmäßig (Intervall einsetzen) die fertiggestellten Features präsentieren.
Die auf solche Aussagen folgende Unterhaltung wird sicher nicht angenehm, aber wenigstens werden Sie und Ihr Gegenüber der Wahrheit in die Augen schauen. So eine unangenehme, aber notwendige Unterhaltung vor sich her zu schieben, verzögert nur den Schmerz und sorgt dafür, dass die wenigen Optionen weniger werden.
Zu diesem Thema empfehle ich „Death March“ von Edwar Yourdon. ein Muss in der Bibliothek jedes Projektmanagers :)
ergänzend dazu der klassiker, der gerne von ambitionierten vorgesetzten kommt:
„ich will nicht hören, was nicht geht – ich will hören, was geht.“
Der ist super, Betty. Hab ich gottseidank noch nie gehört, hier noch ein paar Projektmanagement-Weisheiten:
1. Man kann kein Baby in einem Monat zur Welt bringen, indem man 9 Frauen gleichzeitig schwängert.
2. Die ersten 90% einer Aufgabe nehmen 90% der Zeit in Anspruch, die letzten 10% der Aufgabe erfordern die anderen 90% der Zeit.
3. Dieselbe Arbeit unter denselben Bedingungen wird von 10 Schätzern unterschiedlich geschätzt werden oder von einem Schätzer unterschiedlich zu 10 verschiedenen Zeitpunkten.
4. Das wertvollste und am seltensten benutzte Wort im Wortschatz eines Project Managers ist „NEIN“.
5. Du kannst einen Dummkopf in die Verpflichtung zu einem unvernünftigen Termin treiben, aber du kannst ihn nicht antreiben ihn zu halten.
6. Je lächerlicher der Termin, desto teurer der Versuch, ihn zu halten.
7. Je hoffnungsloser die Situation, desto optimistischer der Betroffene.
8. Zu wenig Leute im Projekt können die Probleme nicht lösen – zu viele Leute im Projekt schaffen mehr Probleme als sie lösen.
9. Du kannst die Anforderungen des Anwenders einfrieren, aber er wird nicht aufhören zu fordern.
10. Eingefrorene Anforderungen und der Schneemann sind gleich: beide werden schmelzen, wenn genügend Hitze angewendet wird.
11. Die an ein Versprechen geknüpften Bedingungen werden vergessen, an das Versprechen erinnert man sich.
12. Ein Anwender wird dir alles sagen, wenn du ihn danach fragst – nicht mehr.
13. Von mehreren möglichen Auslegungen einer Nachricht ist die unbequemste die einzig richtige.
14. Was nicht auf dem Papier steht, wurde nie gesagt.
15. PERKINSON und MURPHY leben und sind wohlauf – in deinem Projekt.