Verstörend wie American Psycho und brutal wie Stalingrad – so würde ich Last Exit Brooklyn kurz zusammenfassen. Das sensationelle an diesem Buch ist, dass es früher als alle anderen, die Gedanken und Dialoge so eingefangen hat wie sie passieren: unfair, dreckig, verträumt, naiv und meistens gemein.
Das Buch besteht aus mehreren, nur teilweise zusammenhängenden Kurzgeschichten, die das soziale Umfeld und das harte Leben in Brooklyn ungeschminkt aus mehreren Erzählperspektiven in stark slang-haltigem Englisch beschreiben. Da wird schon mal seitenweisen in BLOCKBUCHSTABEN geschrieben, wenn es sich um einen Streit eines Ehepaars handelt der lautstark und handgreiflich abläuft. Phrasen wie „Mary YELLED TO VINNIE TA SHADUUUUUUP“ oder „and hed fix his hat and theyd take off and hed yell GerOOOnimOOOOO and theyd hit the Belt Parkway“ sind keine Ausnahme sondern typisch für die Sprache die in diesem Werk verwendet wird.
Das Buch kennt keine Grenzen: guter Geschmack, Privatsphäre oder Menschenwürde werden hier nicht beachtet. Veröffentlicht wurde Last Exit To Brooklyn 1964, daher ist die explizite Sprache und die Härte und Offenheit beachtlicht. Hubert Selby ist unter anderem auch der Autor von Requiem For A Dream ebenfalls ein Drama welches verfilmt wurde.