Wie KI alles verändern wird

In den letzten Wochen habe ich mit mehreren Menschen über KI gesprochen, und oft hatte ich den Eindruck, dass ihr Weltbild nicht so stark erschüttert wurde wie meines. Ich möchte erklären, warum ich das so empfinde.

Die nächste große Veränderung

ChatGPT hat sich inzwischen ähnlich nahtlos in unser tägliches Leben eingefügt wie einst die Google-Suche, und es gewinnt zunehmend unsere Aufmerksamkeit. Doch diesmal fühlt sich die Integration von KI grundlegend anders an. Seit der Entstehung des Internets gab es keine Technologie mit einem vergleichbar großen Potenzial, unsere Art zu arbeiten, zu kommunizieren und Wissen zu erwerben, vollständig zu verändern.

Das Internet hat uns nahezu unbegrenzten Zugang zu Informationen gegeben – aber was haben wir daraus gemacht? In Österreich, wo das Internet seit über 30 Jahren existiert, haben sich zwar einige Dinge verändert, aber grundlegende Strukturen unseres Alltags und unserer Arbeitswelt sind im Kern gleich geblieben.

Mit KI wird sich das grundlegend ändern.

Transformation der Wirtschaft und Arbeitswelt

KI-Technologien werden nicht nur bestimmte Unternehmen überflüssig machen, sondern auch Prozesse in jedem Wirtschaftssektor massiv beschleunigen und unser Leben maßgeblich beeinflussen. Es geht dabei nicht nur um eine schnellere Erledigung von Aufgaben, sondern um eine vollständige Neudefinition des Einsatzes von Rechenleistung.

Beispiele:

  • Chatbots mit Retrieval-Augmented Generation (RAG)-Systemen, wie ChatGPT mit Unternehmensdatenbanken, übernehmen effizient den Kundenservice.
  • KI-Systeme wie Googles Smart Compose beantworten eigenständig E-Mails und entlasten Mitarbeiter von Routinearbeiten.
  • KI-basierte Telefonbots wie Google Duplex übernehmen Kundenanrufe.
  • Virtuelle Büroassistenten automatisieren Verwaltungsaufgaben, sodass Mitarbeiter sich auf wichtigere Tätigkeiten konzentrieren können.

Die Ära autonomer Agenten

KI-Forschungsagenten arbeiten Tag und Nacht und suchen unermüdlich Lösungen für komplexe Probleme. Andere KI-Agenten steuern komplexe Werkzeuge – eventuell über Frameworks wie MCP – und entwickeln autonom Software, drucken innovative Geräte in 3D oder steuern humanoide Roboter, die sicher verschiedene Aufgaben erledigen.

Beispiele:

  • Forschungstools wie AutoGPT von OpenAI suchen permanent nach Lösungen für schwierige wissenschaftliche Fragestellungen.
  • KI-gesteuerte Systeme wie NVIDIA Omniverse entwerfen autonom komplexe Produkte und simulieren realistische Umgebungen.
  • Humanoide Roboter wie Teslas Optimus führen sichere und präzise Arbeiten aus und könnten bald alltägliche Aufgaben übernehmen.
  • Roboterteams, wie sie derzeit von Boston Dynamics entwickelt werden, sind bereits in der Lage, Bau- und Industrietätigkeiten durchzuführen.

Auch Bildung wird sich tiefgreifend verändern: Robotische Tutoren und maßgeschneiderte KI-Unterstützung sorgen dafür, dass Schüler individuell gefördert werden und so schnell wie nie zuvor lernen.

Beispiel:

  • Adaptive KI-Lernplattformen wie Khanmigo gestalten individuelle Lernwege für Schülerinnen und Schüler.

Lösung der Energiekrise

Das vermeintliche „Energieproblem“ wird langfristig keines mehr sein. Die derzeitigen Forschungsaktivitäten, beschleunigt durch KI, werden Technologien hervorbringen, die bislang nur aus Science-Fiction-Filmen bekannt waren. KI nutzt dabei alle verfügbaren Rechenkapazitäten, um schnell innovative Lösungen zu finden.

Beispiele:

  • KI-gestützte Forschungsprojekte wie DeepMinds AlphaFold beschleunigen wissenschaftliche Durchbrüche und könnten nachhaltige Energiequellen erschließen.
  • Effiziente KI-Modelle optimieren den Einsatz erneuerbarer Energien und treiben damit die Energiewende voran.

Die Herausforderung, die vor uns liegt

Doch trotz dieser tiefgreifenden Veränderungen bleibt eine zentrale Frage offen: Wie behalten wir Menschen die Kontrolle über KI? Dafür habe ich derzeit noch keine Antwort. Vielleicht ist gerade diese Unsicherheit die größte Herausforderung unserer Zukunft.

Von Published On: 18.3.2025Kategorien: KISchlagwörter: , ,