Tag 1
Nach einem angenehmen Flug mit Niki nach Nürnberg stiegen wir in einen Air Berlin Flieger um und waren ein paar Stunden später in Fuerteventura.
Dort angekommen holte uns ein Surflehrer von Flag Beach ab und transportierte uns vom Flughafen zum ca. 30 km entfernten Corralejo. Unsere Unterkunft – Casas Quemadas – bezogen wir zur Mittagszeit und dann ging es gleich mal zu dem nahegelegenen Restaurant Avenida. Es liegt fernab der Touristenströme, ganz nah bei unserem Appartment Casa Quemadas, in einer Nebenstrasse in der Nähe des Hiper-Dino Supermarkts. Dieses Restaurant der Familie Ruiz bietet unverfälschte spanische Küche auf gutbürgerlichem Niveau. Die Ausstattung des Lokals ist eher einfach, dafür sind die Speisen bodenständig, die Portionen groß, die Preise moderat und Rauchen verboten. Eine Paella für 2 Personen kostet zB. 13 € und zu jedem Gericht gibt es vorher ein Korb frisches Brot und Mojo-Sauce. Empfehlenswert sind auch die aktuellen Angebote an fangfrischem Fisch – z.B. frisch gegrillter Seebarsch – eine große Portion kostet ca. 10€.
Gutes spanisches Essen und Bier um 2 Euro stärkten unseren Geist und Körper – wir waren wieder fit um uns kurz die Uferpromenade im Norden anzugucken.
Abends gingen wir dann ins Rock Cafe Corralejo, einer Bar an der Main Street mit Live Musik und Sitzplätzen drinnen und draußen. Da es leider im April abends etwas kühl wird, setzten wir uns nach einem kurzen Abstecher ins leere Waikiki wieder ins Rock Cafe, nur dieses Mal drinnen.
Das Waikiki, in der Dr. Aristides Hernández Morán 11, ist das Lokal wo man ab 2 Uhr sein muß. Eine Menge Leute, tanzbare Musik und gute Drinks ziehen zur späten Stunde die Massen an. Das Waikiki ist mit dem Harley Davidson in Bratislava vergleichbar – eine Bar, Restaurant und Nightclub in einem. Es liegt am Waikiki Beach in Corralejo, etwas abseits der Main Street – auf jeden Fall hinschauen!
Tag 2
Wir kamen nach Corralejo des Surfens wegen und wollten an diesem Tag bei Flag Beach windsurfen. Leider waren die Verhältnisse nichts für uns Halbprofis und so gingen wir wieder unverrichteter Dinge zurück nach Corralejo um den Tag nichtstuend zu verbringen. Auch sehr fein, hatten wir ja im Casas Quemadas einen Balkon. Morgen ist der erste Tag unseres Windsurf-Kurses wo wir Altes auffrischen und Neues lernen werden. Nur dieses Mal an einem Strand wo keinen Felsen stören. Ich bin gespannt.
Auf dem Abendprogramm standen, vor dem Rock Cafe Corralejo auf der Main Street und dem Waikiki, ein nettes Restaurant names Cerveceria Mexicana (auch auf der Main Street), mit gutem Essen und Videos der 80er und 90er auf Flatbildschirmen. Das Waikiki war danach wie immer ab 2 Uhr sehr gut besucht, es scheint das Auffangbecken aller munteren Nachtschwärmer zu sein.Gut so, aber trotzdem war wir dieses Mal etwas früher zuhause – der Surfkurs sollte ja am Sonntag beginnen.
Tag 3
Nachdem ich durch eine falsch eingestellte Uhr um 1 Stunde zu früh aufstand, nutzte ich die frühe Morgenstund für ein gutes Frühstück, ein wenig bloggen und den Blick aufs Meer hinüber bis nach Lanzarote.
Danach ging es mit einem Kleinbus und Surfbrettanhänger zu einer kleinen versteckten Bucht wo wir individuell und unter Anleitung eines Trainers, versuchten unsere Schwächen zu beseitigen. Ich konzentrierte mich auf den Wasserstart, da die Bucht für längeres Fahren viel zu klein war.
Während der Fahrt zu der Bucht konnten wir die Schönheit der Fuerte-Mondlandschaft bewundern. Kein Baum, kein Strauch, nur Steine und Sand. Positiv ist zu bemerken, dass ein Großteil von Fuerte Ventura ein Naturschutzgebiet ist und es dadurch total ursprünglich zugeht. Also kein schickes Surf-Cafe am Strand, sondern nur aufgeschichtete Steinkreise als Schutz vor dem unbarmherzigen Wind. Natürlich gibt es an den meisten abgelegenen Stränden auch keine Toiletten oder Wasser. Somit nimmt man entweder Verpflegung mit, oder kann sich von Sand und Salzwasser ernähren.
Kurz nach 15:00 Uhr packten wir unsere Windsurf Ausrüstung wieder ein und wurden direkt zu unserem Appartment geführt. Preis für 2 Tage Kurs (maximal 8 Personen): 90€ – dabei ist Brett, Segel, Anzug, Schuhe und die Fahrt plus Trainer. Der Neoprenanzug ist wichtig, da das Wasser kühl ist – ohne holt man sich den Killerschnupfen.
Abends gingen wir in die Karaoke Bar Flicks, gleich abseits der Main Street in einem Vergnügungscenter, im ersten Stock – gesungen haben wir natürlich nicht.
Wir wollten niemandem weh tun. Danach war wieder das Waikiki angesagt – ein Klassiker für die spätere Stunde, jedoch Sonntags anscheinend auch nicht so gut besucht.
Tag 4
Aufstehen, Frühstück und ab ging es zum Windsurfen. Dieses Mal war der Wind schwächer und mit meinem 5er Segel konnte ich leider keinen Wasserstart üben. Stattdessen waren Wenden, Halsen und Helikopter am Programm.
Das Material, welches von der Flagbeach Windsurf-Schule zur Verfügung gestellt wurde war echt traurig. Defekte Schulsegel, keine Schlaufen trotz ankündigter Schlaufentechnikschulung machen keinen Spaß. Positiv ist hervorzuheben, dass man vom Quartier abgeholt wurde und sich dadurch eine Automiete sparen kann.
Nach dem Windsurfen waren wir noch am Flagbeach um uns ein wenig zu sonnen – ein schöner Strand nur leider ist das Wasser im April noch zu kalt zum Baden und der starke manchmal recht kühle Wind zwingt oft zum Anlegen von Kleidung. Gott sei Dank nahm uns nach dem sonnenbaden ein nette Deutsche mit ihrem Auto mit in die Stadt, denn Taxis blieben nicht stehen. Übrigens, die Taxifahrt von Flagbeach ins Zentrum von Corralejo kostet ca. 4€.
Da wir in einem Appartment untergebracht sind, gingen wir abends noch einkaufen in den Supermarkt Hiper Dino. Dieser Supermarkt ist schwer zu empfehlen, auch wenn die Kassiererinnen sich um den Preis für den langsamsten Supermarktangestellten der Welt bemühen.
Abends war wieder das Pub Cerveceria Mexiacana angesagt, ein echt sehr feines Lokal für frühe Abendstunden. Um uns zu schonen gingen wir danach nicht ins Waikiki sondern in die sehr feine Surferbar Kiwi. Eine willkommene Abwechslung zu den anderen Lokalen wo es komischerweise keine Surfvideos spielt.
Tag 5
Windsurfen am Flagbeach in Corralejo war angesagt, also haben wir uns Material gemietet.
Kosten für einen halben Tag (3 Stunden) Brett+Segel+Versicherung: 45€.
Der Wellengang war ganz in Ordnung, der Wind stark und ich habe die ganze Zeit Wasserstarts geübt
und bin ein bisserl über die Wellen gebrettert. Mein Shorty (kurzer Neonprenanzug) hat dank Sonnenschein vollkommen ausgereicht, trotz der langen Zeit im Wasser.
Danach waren wir noch kurz bei der einzigen Strandbar von Flagbeach – einem kleinen Verschlag.
Nach drei Stunden Windsurfen hatten wir eine kleine Erfrischung nötig, Gott sei Dank gibt es diese kleine Strandbar. Danach ging es, wie am ersten Abend, in das sehr gute spanisches Restaurant Avenida.
Am Abendprogramm stand das Kiwi, wo es diesmal leider keine Surfvideos spielte und die spanische Musik machte uns auch keine gute Laune. Also ab in das Sparks – die Karaokebar – wo wieder viele Engländer ihren Singtrieb freien Lauf liessen. Danach ging es relativ früh heimwärts, denn uns erwartete ein weiterer anstrengender Surf-Tag.
Tag 6
Der Wind sah gut aus, nur leichte Bewölkung, das versprach einen schönen Tag zum Windsurfen. Tatsächlich war der Wind sehr gut und auch die Wellen waren unter 1m. Wir trainierten unter Anleitung 2 Stunden Wasserstart und es lief sehr gut. Die Sonne schien, das Wasser war gar nicht mehr so kalt – es war perfekt.
Dann buchten wir noch einen Surftrip für den nächsten Tag, wir werden um ca. 10 Uhr vom Quartier abgeholt und dann werden ein paar Wellen abgeritten, der Wind war ja für den nächsten Tag eher schwach angesagt.
Zum Abendessen ging es in ein von 2 Deutschen geführtes Lokal namens Cafe Lounge, einer kleinen Music Bar mit einer feinen Küche.
Wir aßen Gambas (Garnelen) – all you can eat um 10€ – es schmeckte exzellent, dass Lokal kann ich somit nur empfehlen. Es liegt, so wie das Avenida, abseits der Touristenströme in der C/Pulpo 6, Corralejo.
Tag 7
Da uns die Surfschule um ca. 10 abholen wollte, standen wir früh auf um alles vorzubereiten und in Ruhe wach zu werden. Der Himmel war bewölkt, doch wir waren überzeugt es würde ein schöner Surf-Tag.
Tatsächlich wurde es für mich der perfekte erste Surf Tag. Nach einer kurzen Einweisung des Lehrers (James) in die Gefahren des Meeres und die Basistechniken war es dann soweit – ich surfte die Wellen an der Westküste von Fuerteventura ab. Am perfekten Strand mit 1,5m Wellen konnte jeder zeigen was er drauf hatte. Ich bevorzugte natürlich die kleineren Wellen (siehe Fotos unten), nachdem ich feststellen musste, dass die großen Wellen mir einfach weh tun und das Stehen auf dem Brett doch nicht so einfach ist. Stürze standen bei fast jeder Welle an der Tagesordnung und nach den 4 Stunden war ich komplett fertig.
Mit der neuen, wasserdichten Kamera machten wir Videos und surften bis wir nicht mehr konnten. Ich musste leider lernen, dass so ein Surfbrett ziemlich rauh ist und ein langer Neonprenanzug sich an den Armen und Beinen auszahlt – ich wurde dank meines kurzen Anzugs an den Armen und Beinen ziemlich aufgescheuert.
Danach fuhren wir mit der Landrover-Defender Kraxn, der Flagbeach Surfschule noch ein paar Surfspots zur Besichtigung ab und dann zurück nach Corralejo.
Zum essen ging es wieder ins Avenida wo wir uns an eine Paela nach Matrosenart heranwagten, also mit Meeresfrüchten, Miesmuscheln und Riesengarnelen. Die Portion war wie immer sehr groß und wir fielen in ein tiefes Verdauungsloch, das uns zum chillen im Appartment zwang. Wir kamen diesem Zwang mit Vergnügen nach, waren wir ja vom Surfen, der Sonne und dem Essen komplett erschöpft.
Zur späteren Stunden gingen wir dann auf ein paar Drinks ins Kiwi (Kitesurferbar), danach ins Flicks (Karaokebar) und letztendlich – und das ist jetzt hoffentliche keine Überraschung mehr – zum Waikiki. Wir waren wieder nicht bis zur Sperrstunde unterwegs, da wir vorhatten am nächsten Tag Surfen zu gehen.
Tag 8
Aufstehen, Frühstück und dann ab mit dem Landrover zur Surfsafari: der perfekte Start in den Surfertag. Auch dieses Mal sollten uns ca. 1-2m hohe Wellen erwarten – die richtige Höhe für den engagierten, aufstrebenden Surfer.
Wir fuhren also mit Markus (ein Wiener Surfer) an die Westküste und surften bei perfektem Wellengang ca. 4 Stunden bis zur totalen Erschöpfung. Danach nahmen wir unsere Neuankömmlinge im Quartier in Empfang und ich begann zu packen – bei perfektem Sonnenschein, eine sehr zermürbende Tätigkeit.
Abends war nocheinmal ein kurzer Abstecher ins Kiwi und Waikiki angesagt, bevor es dann zu etwas späterer Stunde ins Bett ging.
Tag 9
Wir wurden um ca. 10 Uhr von einem Mitarbeiter der Flagbeach Surfschule abgeholt und zum Flughafen gebracht. Der Transfer von Casas Quemadas kostete uns 30€ – ich hatte ihn einen Tag vorher kurzfristig bei Rachel bestellt und es hat super funktioniert.
Der Flug mit Niki war in Ordnung, einzig die zu geringen Sitzabstände sind mir sehr negativ aufgefallen. Dem Airbus 320 hätten sie ruhig ein paar Sitzreihen weniger spendieren können, ich hätte die paar Euro mehr gerne gezahlt, und dafür Platz für meine Beine gehabt.
Somit ging ein super Surf-Urlaub zu Ende, wenigstens brachte ich ein wenig Sommer mit nach Österreich, denn der darauffolgende war sonnig und warm, schon fast wie von Fuerteventura gewohnt…