Es ist Samstag Abend und ein Thema, so alt wie das Snowboarden, nähert sich unaufhaltsam einer gemütlichen Runde im Crossfields, wie das Sturmtief Emma Gänserndorf. Die Frage ist: was ist besser, was geht mehr ab, mit welchem Sportgerät kann man z.B. im Tiefschnee mehr Spaß, mehr Flow, mehr Alles haben.
Ich möchte diese Frage hier und heute beantworten ohne Partei für eine Seite zu ergreifen, z.b. die der Snowboarder.
Der Flow/Tiefschnee
Es gibt, zum Leidwesen der Skifahrer einen Wikipedia-Artikel, der hier teilweise Aufklärung bringt – hier ein Auszug:
Die gedanklichen Wurzeln des Snowboardens liegen im Surfen. Die beiden Wellenreiter Tom Sims und Sherman Poppen (beide USA) experimentierten 1963 mit alten Türen und großen Holzbrettern, auf denen sie Laschen montierten, um so das Surf-Feeling auf Schnee zu rekonstruieren.
Auweia, dass klingt, gemeinsam mit dem Artikel übes Tiefschneefahren genommen nicht so gut für die Skifahrer. Im Ski-Artikel ist weder die Rede von Surfen, noch von Feeling. Man liest eher so Begriffe wie Parallelschwung mit Hochentlastung und Tiefschneeschwingen. Also während die Snowboarder sich auf das Surf-Feeling beim Schweben über den Tiefschnee freuen, lacht den Skifahrern beim rhythmischen Aneinanderreihen das Herz.
So, jetzt aber genug – hier das Ergebnis, was das Tiefschnee-Fahrerlebnis betrifft:
Snowboarder 1, Skifahrer 0
Carving
Das ist leicht – ich zitiere aus dem Carving Artikel von Wikipedia:
Der Snowboardsport machte die Carving-Technik durch das völlig unterschiedliche Fahrgefühl auf der Kante populär.
Alles klar, liebe Skifahrer? Das ist abgeschaut, kopiert. Zugegeben: es funktionert auf Skiern sicher auch ganz gut, aber ehrlich: ein Skifahrer ohne Stöcke? Nein, einfach NEIN.
Snowboarder 1, Skifahrer 0
Speed
Wie Thomas B. zu Recht an dem Abend der Diskussion betont hat: „Es geht um den Speed!“. Naja, gut. Skifahrer sind schneller. Aber jetzt mal unter uns: ist Geschwindigkeit wirklich das, worauf es ankommt?
Snowboarder 0, Skifahrer 1
Tricks und Jumps
Hier waren die Platzhirsche immer die Snowboarder, aber ich muß zugeben, das dieser verdammten Freeskier auch nicht so schlecht unterwegs sind, zumal sie sich ja auch jetzt wie Snowboarder aufführen. Ich lasse mich in diesem Punkt gerne auf Diskussionen ein und habe schon fünftausend Beweisfotos in der Hinterhand – also lasst sie nur kommen!
Weil ich Respekt vor den Jumps der Freeskier habe:
Snowboarder 1, Skifahrer 1
Kleidung
Snowboarder sind einfach cool, Skifahrer – naja, klassisch halt. Ich habe hierzu ein Foto mit zwei typischen Skifahrer Outfits gefunden.
Ausnahme: Freeskier, die haben sich nämlich einfach Snowboardsachen angezogen.
Snowboarder 1, Skifahrer 0
Verletzungsgefahr
Snowboarden und Skifahren ist ungefähr gleich gefährlich – Skifahrer verletzen sich zwar nicht so häufig aber dafür umso schwerer. Das muß man respektieren.
Snowboarder 0, Skifahrer 1
Zusammenfassung
Rein rechnerisch ergibt sich das Ergbnis zu:
Snowboarder 4 Punkte auf der nach offenen Ostheimer-Skala
Skifahrer 3 Punkte auf der nach unten offenen Ostheimer-Skala
Schlußendlich setzen sich also die Snowboarder durch – woran liegt das?
Daran, dass man auch bei anderen extrem geilen Sportarten wie Wellenreiten, Windsurfen, Skateboarden und Kiten nur ein Brett benötigt? Man weiß es nicht genau, aber das Ergebnis steht fest – 4:3.
Es ist knapp, aber liebe Skifahrer: lasst Euch durch dieses Ergebnis nicht demoralisieren. Verbesserungspotential ist massenhaft vorhanden und sollte genützt werden.