Da dies ein privater Blog ist, möchte ich auch ein paar private Worte zum Ostheimer-Großereignis dieser Tage verlieren: die Geburt meiner beiden Kinder Lara und Mark Ostheimer.

Am 09.04.209 in der Früh war es so weit, die beiden erblickten nach einer raschen Sectio-Geburt im KH Mistelbach das Licht der Welt.

Bevor ich auf die Geburt aus der Sicht eines Mannes eingehe, möchte ich noch kurz die tolle Unterstützung und das professionelle medizinische Auftreten aller Schwestern und Ärzte im KH Mistelbach erwähnen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit hatten wir die volle Unterstützung und Rückhalt in den Abteilungen Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Neonatologie. Ohne diese tolle medizinische Betreuung (die Österreich quasi gratis ist!) hätten es sowohl meine kleinen Babies sowohl Sabine, die Mutter, schwer gehabt.

Danke.

Die Zwillings-Schwangerschaft

Mark Ostheimer kurz nach der Geburt

Mark Ostheimer kurz nach der Geburt

Ob sich eine Zwillingsschwangerschaft von einer Einlings-Schwangerschaft unterscheidet, kann ich nicht beurteilen, ich glaube jedoch, dass bis auf die häufigeren Untersuchungen und das höhere Endgewicht der Mutter, nicht viele Dinge anders ablaufen.
Für mich war die Schwangerschaft insgesamt eine sehr angenehme Zeit, in der wir uns schon gut auf unsere zukünftige Rolle vorbereiten konnten.
Die unangenehmeren Dinge in der Schwangerschaft waren für mich eigentlich nur die Ultraschall Untersuchungen mit ihren möglichen Konsequenzen. Ich weiss, das diese Untersuchungen gut und notwendig sind, tatsächlich haben sie mich aber immer wieder verunsichert und ich habe keine einzige der Ultraschalls als „schönes Erlebnis“ empfunden – ganz im Gegenteil: ich habe mich gefreut wenn sie „ohne Befund“ wieder vorbei waren.

Die gespenstischen schwarz-weiss Bilder von den Babies haben überhaupt nichts mit dem zu tun was ich jetzt vor mir habe: zwei unglaublich süße Babies.

Die Zwillings Geburt in Mistelbach

Größenverhältnisse

Größenverhältnisse

Der Opererationstermin war am 09.04.2009 angesetzt und ich wollte Sabine auch im OP unterstützen.
Ich wurde fast schon zu klischeehaft vor eine verschlossene OP-Tür gesetzt und durfte warten bis Sabine vorbereitet war. Das war der Moment wo ich nervös wurde und gerne bei ihr gewesen wäre. Schließlich wurde ich hereingebeten und habe meine Kleidung gegen grünes Gewand getauscht.

Als ich den OP betrat waren ca. 10 Ärzte und Schwestern anwesend und alles musste schnell gehen. Mir wurde ein Hocker angeboten um am Kopfende bei Sabine Platz zu nehmen, die bereits die Betäubung per Kreuzstich hinter sich hatte. Von der Operation habe ich hinter den Tüchern am Kopfende sitzend nichts gesehen, ich war damit beschäftigt Sabine zu beruhigen.

Plötzlich war Mark da und wurde von den Ärzten herausgehoben und weitergereicht. Ich habe kurz hingeblickt und mir gedacht: „Atme!“. Danach kam Lara und wieder dieselben bangen Momente bis sie anfing zu schreien. Gott sei Dank waren beide wohlauf und wurden mir wenig später zum Anschauen überreicht – ich habe sie auch gleich Sabine gezeigt.

Die ganze Aktion ging in Zeitraffer von statten, ich hatte kaum Zeit für Gefühle wie Freude, weil die Sorge um Sabine und die Neugeborenen Mark und Lara überwiegten.

Die Neo im KH Mistelbach

Lara Ostheimer an der Flasche

Lara Ostheimer an der Flasche

Mit einem Geburtsgewicht von unter 2500 Gramm kam Mark gleich mal in die Neo und Lara, die knapp darüber lag, auch. Beide wurden in Brutkästen untergebracht, ich durfte sie durch das Glas ansehen und bei den Untersuchungen sah ich sie auch. Sabine war während der ersten Stunden noch in der OP und danach musste sie mit dem Nachlassen der Betäubung und den Nachwehen kämpfen.

So nach und nach konnten wir mehr Kontakt zu den Putzis aufnehmen und uns mit ihnen beschäftigen wodurch eine innige Beziehung wuchs. Wir mussten uns erst an unsere Kinder „gewöhnen“, den Gedanken jetzt wirklich Eltern zu sein – genauso wie Mark und Lara sich an die neue Umgebung gewöhnen mussten.

Insgesamt 9 Tage war Sabine im Spital, davon waren die Kinder 8 Tage in der Neo, eine Zeit in der wir zusammenwuchsen und eine Familie wurden.

Daheim angekommen

Inzwischen sind wir als frischgebackene Familie erschöpft, aber glücklich, zuhause, die Familie hat uns schon besucht und wir tüfteln die besten Taktiken zur Versorgung unserer Putzis aus. Immerhin wollen jetzt zwei unabhängige kleine Wesen von uns Essen, Wärme, Zuneigung und frische Windeln – 24h am Tag, 7 Tage die Woche.

Das Schreiben dieses Artikels wurde übrigens mehrmals unterbrochen von

  • 4 Flascherl
  • mehrmaligem herumgehen im Haus mit beladener Schulter
  • 2 vollen Windeln
  • 30 Minuten herumspielen

Es kamen keine Windeln zu Schaden.